Wissenschaftler sind sich nicht immer dahingehend einig, ob Sport den Appetit anregt oder eher bremst. Vermutlich liegt es daran, dass Ärzte oft nicht wissen, was der Unterschied zwischen Bewegung und Training ist. Jeder Sportler weiß, dass er nach einer intensiven Belastung für eine Weile keinen Hunger hat. Ganz im Gegenteil: Etwas zu essen fällt in den ersten Stunden nach anstrengendem Training oder Wettkampf oft schwer. Sanfte Bewegung hingegen, etwa ein Spaziergang, kann den Appetit anregen. Es ist also ganz offensichtlich eine Frage der Dosierung der körperlichen Aktivität.
Sport bändigt den Hunger, Diät regt ihn an
Eine britische Studie, die in der Zeitschrift „Medicine & Science in Sports & Exercise“ vorgestellt wurde, kommt zu einem entsprechenden Ergebnis: Intensive körperliche Aktivität regt den Appetit nicht an, sondern bremst ihn. So nahmen Menschen mit einem durch Sport verursachten Kaloriendefizit deutlich weniger Nahrung zu sich als solche, bei denen über das Essen (Diät) ein Kalorienmangel ausgelöst wurde. Durch das kalorienarme Essen stieg bei diesen Versuchsteilnehmern das Hungerhormon Ghrelin an, während das den Hunger unterdrückende Hormon Peptid YY zurückging. Bei den Personen, die Sport trieben, wurden diese Reaktionen, die den Appetit anregen, nicht festgestellt.
Fazit: Die Untersuchung zeigt ein weiteres Mal, dass Bewegung in richtiger Dosierung die beste Maßnahme ist, überflüssige Pfunde loszuwerden. Im Gegensatz dazu wehrt sich Ihr Körper gegen radikale Fastenkuren: Er reagiert mit Hunger oder sogar Heißhunger und reduziert schnell seinen Kalorienverbrauch (eine eigentlich sinnvolle Reaktion, denn es könnte sich ja um eine Hungersnot handeln). Essen Sie dann jedoch wieder normal, nehmen Sie schnell zu viele Kalorien zu sich, der geringere Bedarf ihres Körpers ist zu schnell gedeckt – und Sie nehmen zu. Treiben Sie lieber Sport und ernähren sich gesund!