Die Zuckererkrankung (Diabetes Typ 2) entwickelt sich oft ganz schleichend in Ihrem Körper und wird nur zufällig bei einer ärztlichen Untersuchung festgestellt. Allgemeine Anzeichen wie vermehrter Durst und Müdigkeit werden leicht falsch gedeutet oder nicht wahrgenommen. Trotzdem können sich zu diesem Zeitpunkt bereits Folgeerkrankungen bei Ihnen entwickelt haben.
Denken Sie bei diesen Symptomen an Diabetes:
- starker Durst
- vermehrtes Wasserlassen
- unerklärliche Gewichtsabnahme
- Abgeschlagenheit
- Neigung zu Infektionen
- schlecht heilende Wunden
- Wadenkrämpfe
- Sehstörungen
- Juckreiz
- Acetongeruch (wie Nagellackentferner) im Atem
Was passiert bei Diabetes?
Entweder fehlt Ihrem Körper jetzt das Hormon Insulin, oder Ihre Körperzellen sind gegen das Hormon regelrecht abgestumpft (Insulinresistenz). Als Folge kann der Zucker aus Ihrer Nahrung nicht mehr in Ihre Zellen eingeschleust werden. Stattdessen kreist er als gelöster Zucker in Ihrem Blut, durch Ihre Adern und Ihre Gewebe. Ist Ihr Zuckerspiegel zeitweise oder dauerhaft erhöht, können sich Schäden an Ihren kleinen und großen Blutgefäßen (Mikroangiopathie und Makroangiopathie) entwickeln, die zu den gefürchteten Spätschäden der Zuckererkrankungen führen können.
Von Kopf bis Fuß lauern bei Diabetes verheerende Spätfolgen
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
- Herzinfarkt und Schlaganfall
- diabetischer Fuß bis hin zur Amputation
- diabetische Retinopathie (Netzhauterkrankung)
- diabetische Nephropathie (Nierenerkrankung)
- diabetische Neuropathie (Nervenschädigung)
So schützen Sie sich vor Spätschäden
- Runter mit dem Übergewicht. Leiden Sie als Diabetiker unter Übergewicht, heißt die erste Empfehlung Ihres Arztes meistens „abnehmen“. Allein durch eine Gewichtsreduktion sinken nicht nur Ihre Zuckerwerte im Blut, sondern meistens auch Ihr Blutdruck und die bei Diabetikern oft erhöhten Blutfettwerte. Die Praxis zeigt immer wieder, dass Diabetiker allein durch den Abbau von Übergewicht manchmal eine Behandlung mit Insulin über Jahre rauszögern oder auch ganz verhindern können.
- Körperliche Bewegung. Jede Form von körperlicher Bewegung senkt Ihren Blutzucker. Wenn Ihre Muskelzellen arbeiten, verbrauchen sie mehr Energie und damit mehr Zucker. Dadurch reagieren Ihre Körperzellen wieder empfindlicher auf Insulin und brauchen weniger davon. Viele Diabetiker halten allein durch regelmäßige Bewegung (z.B. zügiges Gehen, Jogging, Schwimmen) in Kombination mit der richtigen Ernährung über viele Jahre ihren Blutzucker im Griff.
- Ernährung: Essen in Maßen. Eine spezielle Diabetes-Diät gibt es nicht mehr, stattdessen gelten für Diabetiker die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für gesunde Personen. Eine besondere Rolle spielen aber Kohlenhydrate in Ihrer Ernährung als Diabetiker: Je nachdem, welche Wahl Sie treffen, erhöhen sie Ihren Blutzuckerspiegel mehr oder weniger stark. Kohlenhydrate sind als Zucker und Stärke in Ihren Lebensmitteln enthalten. Damit Ihr Körper diese Zuckerverbindungen als Energiequelle nutzen kann, werden sie bei der Verdauung durch Enzyme in ihre Bausteine (Traubenzucker = Glukose) zerlegt. Das Hormon Insulin sorgt dann dafür, dass der Zucker aus dem Blut in Ihre Körperzellen aufgenommen wird. Hier produziert Ihr Körper aus dem Zucker Energie. Für Sie als Diabetiker kommt es bei Kohlenhydraten also ganz besonders auf die richtige Wahl an.
Der glykämische Index ist eine Hilfe
Trotz gleicher Kohlenhydratmenge steigt Ihr Blutzucker nach dem Verzehr verschiedener Nahrungsmittel unterschiedlich schnell an. Für diese sogenannte Blutzuckerwirksamkeit steht der „glykämische Index“. Lebensmittel, die Ihren Blutzucker schnell in die Höhe treiben, haben einen hohen glykämischen Index. Nach dem Genuss von Lebensmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index steigt Ihr Blutzuckerspiegel nur langsam an. So kann Ihr Körper das benötigte Insulin besser produzieren, er hat einfach mehr Zeit dafür. Bevorzugen Sie daher als Diabetiker kohlenhydrathaltige Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index.