Wer zu viel Alkohol trinkt, hat häufig eine verfettete Leber. Überraschen wird Sie aber vielleicht, dass oft ganz andere Ursachen die Übeltäter sind. Lesen Sie hier, wie es zu einer Fettleber kommt, wann sie gefährlich ist, und was Ihrer Leber wieder auf die Sprünge hilft.
Eine Fettleber kann ernste Folgen für Ihre Gesundheit haben. Bei rund einem Drittel der Betroffenen entzündet sich das Organ (Fettleber-Hepatitis). Ohne rechtzeitige Behandlung kann die Entzündung zu einer Leberzirrhose führen. Dabei gehen die Zellen des Stoffwechselorgans zugrunde, die Leber vernarbt und schrumpft. Schließlich kann sie ihre Aufgaben nicht mehr erfüllen: Das ist immer ein lebensbedrohlicher Zustand; oft hilft hier nur noch eine Lebertransplantation.
Fettleber: Gibt es typische Beschwerden?
Meistens verfettet die Leber ohne Beschwerden. Erst wenn sich das Organ vergrößert, kann es zu eher unspezifischen Anzeichen kommen:
- nachlassender Appetit
- Müdigkeit(!)
- Blähungen und Völlegefühl
- Übelkeit und ein Druckgefühl im rechten Oberbauch!
Fettleber: Kennen Sie die Ursachen?
Langjähriger und regelmäßig hoher Alkoholkonsum kann eine sogenannte „alkoholische Fettleber“ auslösen.
Besonders häufig ist die sogenannte Mastfettleber. Zu ihren Auslösern zählen:
- Übergewicht und Fettleibigkeit, besonders ein bauchbetonter Fettansatz
- Zuckerkrankheit/Diabetes mellitus Typ 2
- ein hoher Konsum an Kohlenhydraten, die für Ihren Körper schnell verfügbar sind. Überschüssige Mengen baut Ihr Körper zu Fett um und lagert sie dann in der Leber oder im Fettgewebe ein. Dazu zählen Stärke (Weißbrot, Nudeln, geschälter Reis), Zucker und besonders Fruchtzucker: Die Leber verwertet Fruchtzucker ähnlich wie Alkohol.
- dauerhafter Kontakt mit Lebergiften (Alkohol/Medikamente wie z. B. cholesterinsenkende Statine, krampflösende Wirkstoffe wie Dilatin, Überdosierung des Schmerzmittels Paracetamol (mehr als 4 g pro Tag).
Mein Tipp: Ihre gute Nachricht
Grundsätzlich gilt: Eine Fettleber ist rückbildungsfähig, wenn Sie die auslösende Ursache abstellen. Studien zeigen, dass bereits eine Gewichtsabnahme um 4 bis 14 Prozent den Leberfettgehalt um 35 bis 81 Prozent senken kann. Erst die Leberzirrhose ist nicht mehr rückbildungsfähig.
6 Regeln, mit denen Sie Ihrer Leber wieder auf die Sprünge helfen
Durch kleine Änderungen in Ihrem Lebensstil kann sich Ihre Leber wieder erholen:
Regel 1: Verzichten Sie auf Alkohol, …
…wenn Ihrer Fettleber ein regelmäßiger (täglich) übermäßiger Alkoholkonsum zugrunde liegt. Allein dadurch bildet sich diese Form der Fettleber in der Regel innerhalb einiger Wochen bis Monate zurück.
Regel 2: Bauen Sie Übergewicht ab!
Besonders Bauchfett ist ein sehr stoffwechselaktives Gewebe, das Substanzen (entzündungsfördernde Botenstoffe/freie Fettsäuren) produziert, die eine Leberverfettung fördern.
Regel 3: Bleiben Sie in Bewegung.
Studien zeigen, dass körperliche Aktivität auch ohne Gewichtsabnahme zu einer Besserung einer Fettleber führt. In einer Untersuchung konnten Betroffene mit acht Wochen Training auf dem Fahrradergometer ihren Fettgehalt in der Leber um 13 Prozent reduzieren.
Regel 4: Essen Sie wenig Weißmehlprodukte…
…wie Weißbrot, Baguette, Cornflakes, Kuchen und Kekse. Greifen Sie lieber zu Vollkornprodukten.
Regel 5: Schränken Sie Ihren Zuckerkonsum ein.
Besonders zuckerhaltig sind Softdrinks, viele Smoothies aus dem Handel, Süßwaren, Nuss-Nougat-Creme, Speiseies und Fruchtjoghurts.
Regel 6: Meiden Sie große Fruchtzuckermengen.
Trinken Sie keinen süßen Obstsaft. Verzichten Sie auf süße und sehr reife Obstsorten (Äpfel, Birnen, Weintrauben, Trockenobst(!)). Die größte Gefahr lauert aber in industriell hergestellten Lebensmitteln (besonders Softdrinks).